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Moderators: MZ per X, gene

 #36267  by Patrick
 14 Sep 2012, 23:03
Ich habe mich noch nicht näher mit den Details beschäftigt, nur ein wenig im Forum quergelesen und die Beispiele angeschaut. Die Idee der Datenstruktur ist interessant und stellt eine gute Alternative zu den bekannten Konzepten dar. Am besten gefällt mir das Konzept, Zeitschrifteninhalte einzubinden. Auch wenn ich auf keinen Fall wechseln werde, möchte ich doch kurz ein Thema anreißen, das mir am wichtigsten ist. Bitte entschuldigt MobyGames-Vokabular.

Ich vermisse, zumindest in den drei Beispielen, eine Beschreibung. Der wichtigste Grund dafür, warum MobyGames für mich die einzig allgemein nützliche Spieledatenbank darstellt (auch wenn andere in Spezialbereichen die Nase vorn haben), liegt eindeutig in der Pflicht der Beschreibung. Wenn ich einen Spiele-Eintrag anklicke, habe ich die Garantie, dass ich danach mehr über das Spiel weiß (wenn wir mal von Altlasten aus den ersten Jahren absehen). Bei allen anderen Datenbanken finde ich vielleicht einen Eintrag zu einem Spiel, aber das einzige was man darunter findet ist gähnende Leere. Was nützt mir das? Nichts! Wenn ich ein Spiel recherchiere, will ich wissen, wie es sich spielt. Genre-Tags und Screenshots sind eine Hilfe, aber kein Ersatz.

Wenn man eine neue Datenbank konstruiert und eine Konkurrenz für MobyGames darstellen will, darf man meiner Ansicht nach in diesem Punkt nicht vernachlässigen und vor allem nicht mit der Unsitte von leeren Datenbankeinträgen anfangen. Die Erfahrung lehrt: Ein Datenbankeintrag zu einem nicht-berühmten Spiel, der schlecht angelegt wird, bleibt auf immer und ewig schlecht.

Ein weiteres wichtiges Thema ist das contributen, zu dem hab ich auf den ersten Blick nichts gefunden. Als ein aktiver approver und contributor von MobyGames fühle ich mich qualifiziert, mich über dieses Thema zu äußern. Das Hauptproblem bei geschlossenen Systemen ist das nötige Personal. Fehlendes Personal führt zu langen Bearbeitungszeiten führt zu frustrierten Mitarbeitern auf beiden Seiten. Ein approver muss sich auskennen, muss noch viel mehr motiviert sein, das approven darf kein direktes Belohnungssystem enthalten (noch so ein grundsätzliches Thema) und, Pi mal Daumen, das approven ist die zeitaufwändigste Tätigkeit überhaupt. Da heißt, nur wenige Leute kommen für so einen Posten in Betracht.

Das ist eines der Hauptprobleme, mit denen wir zu kämpfen haben. Die Hauptlast wird sich unweigerlich auf wenige Schultern verteilen (wir haben momentan vielleicht sechs approver, die den Großteil abarbeiten), und wenn einer wegbricht, selbst wenn nur kurzfristig, dann fangen die Probleme an. Die Arbeitslast von eurem Projekt und MobyGames wird natürlich erst mal nicht zu vergleichen sein, aber der Plan wird ja doch sein, irgendwann in diese Größenordnung zu kommen. Es gilt, diese Probleme vorher abzufangen. Leider habe ich keine Patentlösung anzubieten, ein offenes System kommt natürlich nicht in Frage wenn man Datengenauigkeit und nicht-geklauten Content will, bei einem halboffenen System (alles wird sofort angezeigt, aber noch nicht freigegebene Daten werden speziell markiert etc.) wird die Arbeit wahrscheinlich noch mehr auflaufen.

Alles in allem bin ich gespannt wie sich das Projekt entwickelt und werde es sicherlich im Auge behalten. Wenn ihr ein paar Jahre früher angefangen hättet, hättet ihr vielleicht sogar einen Mitarbeiter mehr. Aber der Zug ist natürlich abgefahren.
 #36268  by gene
 15 Sep 2012, 09:02
Hallo Patrick, schön dass du dich bei uns angemeldet hast. Herzlich willkommen!

Wow, du bist bei MobyGames der sechst-fleißigste Contributor - Respekt! Du bist demnach in der Tat dazu qualifiziert, dich zu MobyGames zu äußern 8)

Das mit der Beschreibung ist ein interessanter Hinweis. Der ist allerdings aus Programmier-Sicht auch nicht schwer umzusetzen, aber wenn der Nutzen einer solchen Beschreibung wirklich so hoch ist, wie du ihn beschreibst, dann sollte man natürlich darüber nachdenken. Gibt es bei MobyGames eine "Anleitung", was in der Beschreibung stehen muss/sollte oder sogar gar nicht stehen darf? Ich bin ja eigentlich nicht so der Fan von "Freitext", das ist nicht durchsuchbar und nützt "nur" dann etwas, wenn es jemand wirklich durchliest. Was aber natürlich auch nicht schlecht ist :wink: Und wir hätten dann gleich wieder die Anforderung (an uns selbst), dass es in mehreren Sprachen hinterlegbar ist. Technisch aber auch ohne Probleme machbar denke ich.
Übrigens: Dass eine "Genre-Zuordnung" sehr nützlich sein kann, zeigt dieses Beispiel von Spiele-Klassifizierungen (ich meine insbesondere den "Gameplay"-Teil) sehr gut denke ich.
Patrick wrote:Ein weiteres wichtiges Thema ist das contributen, zu dem hab ich auf den ersten Blick nichts gefunden.
Haben wir auch noch Nichts zu aufgeschrieben. Es ist klar, dass dieses Theme mit eines der entscheidensten Themen ist - wenn das nicht läuft, kann man das Ganze einstampfen. Wir wollen da eine Mischung haben aus komfortablen Eingabemöglichkeiten, leichter Bedienbarkeit und guter Nachvollziehbarkeit. Große Herausforderungen also :D
Ich hoffe, dass ein "Trumpf" unseres Projektes die Offenheit ist - ähnlich wie bei Wikipedia hoffen wir, dass sich aufgrund der Offenheit der Daten viele Leute angagieren werden. Wäre super, wenn du immer mal wieder bei uns vorbeischaust und dann zum passenden Zeitpunkt mit in die Diskussion einsteigen könntest, wie die Dateneingabe und das Freischalten von Daten am besten umgesetzt werden kann!

Wenn du schon jetzt Schreibzugriff auf den gesamten Forums-Bereich haben möchtest, um gezielt an der einen oder anderen Diskussion teilzunehmen, sag' bescheid :mrgreen:
 #36269  by Sidasa
 15 Sep 2012, 10:24
Moin Patrick!

Vielen Dank für Einblicke bei MobyGames.
Ich halte den Punkt "Beschreibung" auch für sehr wichtig.

Genre-Tags (wenn diese umfangreich sind) können bei einer Datenbank-Recherche sicherlich das Suchergebnis eingrenzen, einen beschreibenden Text finde ich auch gut (auch wenn ich genes "nicht durchsuchbarkeit" verstehe - man müsste da einen neuen Weg gehen, sollte man mal drüber nachdenken).

Verpackungstexte von Spielen sind oft nichts sagend, die Screenshots helfen oft auch nicht weiter. Ist es ein x-beliebiger 3D-Action-Adventure? Was ist das Kernspielelement? Wo liegen die Schwerpunkte? Eher Gegner umschießen oder Puzzles lösen, Fallen umgehen, etc.?



Die Qualität der Daten ist natürlich auch sehr wichtig. Die Sicherung dieser ist sicherlich sehr schwer, wie du ja auch selbst beschreibst. Ich hoffe da kann man hier bei Oregami von solchen Projekten wie MobyGames oder auch wie bei Wikipedia daraus lernen.

Bin auf den ersten Edit-War bei Oregami gespannt ;)

@Gene: bei MobyGames gibt es unter MobyStandards sehr ausführlich Infos. Finde ich sehr gut.

Link direkt zum Beschreibung-Feld: http://www.mobygames.com/info/standards#Descriptions
 #36272  by Patrick
 15 Sep 2012, 12:54
Ich sehe das direkt aus meinem persönlichen Verhalten: Wenn ich ein Spiel in einer Datenbank aufrufe, möchte ich Informationen dazu finden. Feststehende, durchsuchbare Daten sind natürlich sehr wichtig, aber vor allem die Themen, die durch einen Freitext-Beschreibung abgedeckt werden, können niemals umfassend abgedeckt werden. Wie Sidasa bereits angemerkt hat, Genre-Tags sind gut zum Eingrenzen, aber können doch nur an der Oberfläche kratzen. Man kann sich einzelne Elemente des Spiels herauspicken und in Tags packen, aber die wirklich wichtige Frage kann nur durch Freitext erklärt werden: Wie sind diese Elemente verknüpft, wie funktionieren sie schlussendlich miteinander? Ich habe mich noch nicht näher damit beschäftigt, wie die Frage der Klassifizierung bei Oregami gelöst werden soll, aber man kann nicht unendlich in die Tiefe gehen und jedes Element richtig repräsentieren (vor allem, welchen Anteil ein Element im Spiel hat), ohne am Ende mit einem überkomplizierten Datenmodell, mit dem Mensch etwas anzufangen weiß, dazustehen. Ein Spiel ist mehr als die Summe seiner Komponenten.

Was die Beschreibung an sich angeht (vor allem, wie detailliert soll sie sein), gibt es natürlich auch bei MobyGames verschiedene Philosophien. Für mich beantwortet eine gute Beschreibung die folgenden drei Fragen:
1) Um was geht es? Das beinhaltet das Szenario, den Plot, die zugrundeliegende Prämisse.
2) Wie funktioniert das Spiel? Wie hängen die einzelnen Spielelemente miteinander zusammen?
3) Was macht das Spiel anders als ähnliche Spiele (also Spiele, die die selben Genres zugeordnet haben)? Welche neuen Elemente bringt das Spiel auf den Tisch? Was grenzt das Spiel ab?

Aus meiner Sicht kann nur Punkt 1) komplett durch Tags ausgeglichen werden (und das nur, wenn das Spiel keinen oder einen sehr untergeordneten Plot hat). Punkt 2) und 3) sind für jedes Spiel anders und müssen erklärt werden. Natürlich kommt das auf das Spiel an, ein Pac-Man-Klon braucht weniger Erklärung als Deus Ex. Die Objektivität der Beschreibung ist das allerwichtigste. Keine subjektiven Bewertungen.

Du kannst mich natürlich auch für die Hauptdiskussionen freischalten. Ich kann nicht versprechen, dass ich mich ständig beteiligte, aber ich kann aufgrund meiner (kurzen aber intensiven) MobyGames-Erfahrung sicherlich ein paar Sachen beisteuern.

Übrigens, gibt es Pläne für User-Reviews? Bei MobyGames spielt das eine untergeordnete Rolle, ich persönlich interessiere mich wenig dafür. Aber für viele Nutzer ist das einer der wichtigsten Aspekte und einige sind überhaupt nur wegen der Reviews zu MobyGames gestoßen. Wobei ich nicht weiß, ob das im deutschsprachigen Raum auch zieht. Bei TheLegacy ist ja sowohl die Einbindung der Reviews als auch deren Menge nicht so prächtig, meinem Eindruck nach. Dafür haben sie eine gut besuchte Kommentarfunktion, bei denen sich User ausdrücken können. Das Datenbankmaterial muss natürlich objektiv sein, aber trotzdem kann so eine Einbindung von subjektiven Meinungen gut sein, um User zu binden.
 #36280  by agent-mueller
 15 Sep 2012, 17:39
Patrick wrote:Übrigens, gibt es Pläne für User-Reviews? [...] Bei TheLegacy ist ja sowohl die Einbindung der Reviews als auch deren Menge nicht so prächtig, meinem Eindruck nach. Dafür haben sie eine gut besuchte Kommentarfunktion, bei denen sich User ausdrücken können. Das Datenbankmaterial muss natürlich objektiv sein, aber trotzdem kann so eine Einbindung von subjektiven Meinungen gut sein, um User zu binden.
Die Einbindung von Reviews und vor allem die Kommentar-Funktion bei TheLegacy ist einer der Gründe, warum bei vielen die Seite, trotz der veralteten Technik und sämtlicher anderer Probleme, immer noch sehr beliebt ist. Auch ich finde es sehr schön, bei einem Datensatz meine ganz persönlichen Gedanken und aufkommende Erinnerungen an das Spiel niederzuschreiben. Natürlich wird auch einiges an Unsinn geschrieben, aber das kann man ja moderieren...
 #36281  by hydr0x
 15 Sep 2012, 22:03
Hi Patrick, schön dich hier anzutreffen. Hatte auch schon mal vor dich anzuschreiben zwecks Feedback als ich mein Projekt (RetroCollect) gestartet habe. Du sprichst ein paar sehr interessante Punkte an.

Ich sehe das mit den Beschreibungen ähnlich aber doch etwas anders. Für mich sind sie auch sehr wichtiger Bestandteil eines Datenbankeintrags. Allerdings finde ich die "nur mit Beschreibung" Regel bei MobyGames sehr problematisch. Sie ist teilweise mit Schuld an der Tatsache dass bei "euch" z.B. immer noch nicht alle in Europa erschienenen SNES-Spiele aufgeführt sind. Das empfinde ich für so ein altes Projekt als "Schandfleck". Es bedeutet faktisch auch dass eine Sammlungsverwaltung (die MG ja rudimentär bietet) für PAL-Sammler unmöglich wird. Bei abgeschlossenen Systemen wie alten Konsolen finde ich es dann doch sinnvoller dafür Sorge zu tragen dass alle Spiele eingetragen sind, Beschreibung hin oder her. Aber da kommen wir ja schon zum Contribution-System Thema. Du schreibst selbst dass das Approven eines eurer Hauptprobleme ist. Dies ist auch Außenstehenden klar und war einer der Gründe warum ich mich bei RetroCollect gegen ein 100%iges auf Benutzereinsendungen basierendes System entschieden habe. Was habe ich davon wenn Benutzer Zeit aufwenden um etwas beizusteuern, ich dann aber den gleichen Zeitaufwand nochmal fürs Approven benötige? Da hätte ich doch besser gleich selbst die Daten recherchiert, was nebenbei den Vorteil hat sich auf klaffende Lücken im Datenbestand konzentrieren zu können. Ich weiß dass ein solches System in Zeiten von Wikipedia nicht sehr populär ist, halte es hier aber für den richtigen Ansatz. Man kann ja immer noch bestimmte Benutzereingaben erlauben, dort wo es Sinn macht (z.B. Credits).

Zum Thema Genres. Seien wir doch mal ehrlich, egal ob man ein Tag-System oder feste Kategorien bevorzugt, bei MobyGames ist es eine Katastrophe. Ein absurder Mischmasch aus den gut gemeinten Intentionen von Jim Leonard der damals ein echtes Tag-System einführen wollte mit dem Wunsch der Community nach den klassischen Genres. Jetzt ist es faktisch so dass die Tags das Spiel meist nicht dem tatsächlichen Spielerlebnis entsprechend beschreiben und eine Suche nach klassischen-Kategorien auch nicht möglich ist. Also das schlechteste aus beiden Welten. Nicht umsonst sind sowohl die ehemaligen Betreiber (wie Jim Leonard) als auch viele Contributor unglücklich damit. Daher versuche ich langfristig beide Systeme anzubieten, die klassichen Kategorien zum leichten Suchen, die Tags zum genaueren beschreiben. Du hast aber sicher Recht dass erst ein Beschreibungstext wirklich nuanciert das Gameplay erörtern kann.
 #36282  by Independent
 16 Sep 2012, 08:38
Hallo Patrick,
Ich vermisse, zumindest in den drei Beispielen, eine Beschreibung. Der wichtigste Grund dafür, warum MobyGames für mich die einzig allgemein nützliche Spieledatenbank darstellt (auch wenn andere in Spezialbereichen die Nase vorn haben), liegt eindeutig in der Pflicht der Beschreibung. Wenn ich einen Spiele-Eintrag anklicke, habe ich die Garantie, dass ich danach mehr über das Spiel weiß (wenn wir mal von Altlasten aus den ersten Jahren absehen). Bei allen anderen Datenbanken finde ich vielleicht einen Eintrag zu einem Spiel, aber das einzige was man darunter findet ist gähnende Leere. Was nützt mir das? Nichts! Wenn ich ein Spiel recherchiere, will ich wissen, wie es sich spielt. Genre-Tags und Screenshots sind eine Hilfe, aber kein Ersatz.
Die einfachste lösung wäre glaube ich was die retailbox angeht die Beschreibung auf der Rückseite einfach ab zu tippen anstatt vom User eine Beschreibung zu verlangen wenn das rechtlich ok ist. Aber eine beschreibung zu verlangen ob das gut ist das bezweifle ich. Man stelle sich vor ein user add ein spiel mit screenshot, personen etc. macht eine beschreibung die keiner versteht oder eine sehr kurze halt und dann? was macht MG in diesen fall? Ablehnen? eine info zurück senden mit der bitte die zu vervollständigen die dann jahre in der datenbank schlummert oder nach 6 wochen gelöscht wird? Für mich gab es nix schlimmeres als auf eine antwort auf den user zu warten bei TL. Alles übernehmen und den rest ablehnen mit grund das habe ich bei TL getan oder habe es selbst vervollständigt.
Wenn man eine neue Datenbank konstruiert und eine Konkurrenz für MobyGames darstellen will, darf man meiner Ansicht nach in diesem Punkt nicht vernachlässigen und vor allem nicht mit der Unsitte von leeren Datenbankeinträgen anfangen. Die Erfahrung lehrt: Ein Datenbankeintrag zu einem nicht-berühmten Spiel, der schlecht angelegt wird, bleibt auf immer und ewig schlecht.
Sicher ist das nicht vom Vorteil wenn ich 100 spiele haben und bei 99 steht da nur ein Screenshot des Spiels. Der Titel des Spiels, Herstelle und Publisher sollten pflicht sein aber wenn danach jemand anderes credits vervollständigt ist das ok aus meiner sicht. Nicht jeder hat lust zeit ein spiel komplett in der datenbank einzutragen auch wenn dies wünschenwert wäre. Ob TL, MG oder OREGAMI lebt von den user und hier bestimmungen zu verlangen ala "wenn du möchtest kannst du aber.... brauchst du erst gar nicht anfangen" halte ich für falsch. Der Titel des Spiels, der Hersteller und der Publisher das ist das was sein muss aus meiner sicht. Auch dein satz "
Ein weiteres wichtiges Thema ist das contributen, zu dem hab ich auf den ersten Blick nichts gefunden. Als ein aktiver approver und contributor von MobyGames fühle ich mich qualifiziert, mich über dieses Thema zu äußern. Das Hauptproblem bei geschlossenen Systemen ist das nötige Personal. Fehlendes Personal führt zu langen Bearbeitungszeiten führt zu frustrierten Mitarbeitern auf beiden Seiten. Ein approver muss sich auskennen, muss noch viel mehr motiviert sein, das approven darf kein direktes Belohnungssystem enthalten (noch so ein grundsätzliches Thema) und, Pi mal Daumen, das approven ist die zeitaufwändigste Tätigkeit überhaupt. Da heißt, nur wenige Leute kommen für so einen Posten in Betracht.
Da gebe ich dir vollkommen recht. Als ich bei TL das getan habe war ich immer auf die Korrektheit aus sprich ich habe mir alles selbst rausgesucht und dies überprüft. Ist viel arbeit dauert sehr lange die sich aber aus meiner sicht lohnt. Überwiegend habe ich C64, Amiga und Atari ST überprüft und klar keiner ist Fehlerlos.

Ich hatte das Gefühl zum Schluss das wenn man nicht 100% korrekt sich daran gehalten hat was mg wollte wurde es zur Nachbearbeitung zurückgesendet oder gleich abgelehnt. Ist nicht bös gemeint aber eine art arrogant gegenüber die user die MG groß gemacht haben war schon da da aus meiner sicht. Weis nicht wie es jetzt ist da ich seit dem MG an gamefly.media ging nicht mehr aktiv mitmache.
Genre-Tags (wenn diese umfangreich sind) können bei einer Datenbank-Recherche sicherlich das Suchergebnis eingrenzen, einen beschreibenden Text finde ich auch gut (auch wenn ich genes "nicht durchsuchbarkeit" verstehe - man müsste da einen neuen Weg gehen, sollte man mal drüber nachdenken).
Was genre angeht so würde ich das einfach von der USK nehmen oder von gamestar, pc-games etc. Und um ganz ehrlich zu sein finde ich kein Genre System was zufriedenstellend wirkt.
http://www.usk.de/pruefverfahren/genres/


Ein User Review ist ein wichtiger Punkt genau so wie das abfotografieren vom kompletten Spiel das sogenannte Godie. Auch die MISC Shoot wie bei Humans 2, The: Jurassic Levels sind wichtig. Im Übrigen habe ich diese bei MG gesupport und wurden komplett abgelehnt. Das war der erste Dämpfe den ich von MG bekommen habe und gar nicht verstanden habe.

http://hol.abime.net/759/miscshot
 #36283  by Patrick
 16 Sep 2012, 11:22
(hydr0x)
Allerdings finde ich die "nur mit Beschreibung" Regel bei MobyGames sehr problematisch. Sie ist teilweise mit Schuld an der Tatsache dass bei "euch" z.B. immer noch nicht alle in Europa erschienenen SNES-Spiele aufgeführt sind. Das empfinde ich für so ein altes Projekt als "Schandfleck". Es bedeutet faktisch auch dass eine Sammlungsverwaltung (die MG ja rudimentär bietet) für PAL-Sammler unmöglich wird. Bei abgeschlossenen Systemen wie alten Konsolen finde ich es dann doch sinnvoller dafür Sorge zu tragen dass alle Spiele eingetragen sind, Beschreibung hin oder her.
Naja, das sehe ich nicht so. Eine halbwegs annehmbare Beschreibung abzuliefern ist nun doch echt kein Hexenwerk. Wenn man das Spiel gut kennt ist das, je nach Komplexität, in zehn bis zwanzig Minuten erledigt. Wenn man das Spiel erst noch recherchieren muss, ein bisschen länger. Ich habe bei MobyGames schon viele Spiele eingetragen - neue, alte, obskure, alles dabei - und nur bei einem sehr kleinen Prozentsatz musste ich aufgeben, weil ich nicht genug Informationen für die Beschreibung hatte. Wenn mir ein Spiel auf Moby für meine Sammlungsverwaltung fehlt, dann trage ich es schnell ein, ich sehe nicht das Problem. Jetzt kann man natürlich einwenden, dass mir der ganze Vorgang nach fast 1500 Spielen etwas leichter von der Hand geht, aber ich hab ja auch mal angefangen.

Bei MobyGames liegt natürlich auch vieles im Argen, keine Frage. Beispielsweise der unzureichende Games Browser und die komplett unnütze Einbindung von Compilations. Aber ich sehe die Probleme nur im technischen Bereich. Man merkt einfach, dass sich die Seite in den letzten Jahren nicht mehr weiterentwickelt hat. Der MobyGames-Weg (Qualität statt Quantität) ist meiner Ansicht nach richtig.

(Independent)
Die einfachste lösung wäre glaube ich was die retailbox angeht die Beschreibung auf der Rückseite einfach ab zu tippen anstatt vom User eine Beschreibung zu verlangen wenn das rechtlich ok ist. Aber eine beschreibung zu verlangen ob das gut ist das bezweifle ich. Man stelle sich vor ein user add ein spiel mit screenshot, personen etc. macht eine beschreibung die keiner versteht oder eine sehr kurze halt und dann? was macht MG in diesen fall? Ablehnen? eine info zurück senden mit der bitte die zu vervollständigen die dann jahre in der datenbank schlummert oder nach 6 wochen gelöscht wird? Für mich gab es nix schlimmeres als auf eine antwort auf den user zu warten bei TL. Alles übernehmen und den rest ablehnen mit grund das habe ich bei TL getan oder habe es selbst vervollständigt.
Ad blurbs sind gut, aber nur in einer speziellen Sektion. (Übrigens, plant ihr auch Scans von Printwerbungen einzubinden? Das wünsche ich mir für Moby schon lange.) Das Hauptproblem ist offensichtlich: Packungstexte sind nichts weiter als Werbung. Meistens wird das Gameplay nur grob angerissen, einzelne Aspekte werden auf Übermaß aufgebläht und es werden ein paar Features aufgezählt (die meistens nicht mal wichtig sind). Wenn man eine Beschreibung in die Datenbank einbindet, muss diese objektiv sein. Also ich kann mir nicht vorstellen einer Datenbank zu vertrauen, die einem als Beschreibung "BEST GAME EVAR" (und darauf laufe Packungstexte doch immer raus) anbietet. Vielleicht, wenn es immer die Werbetexte sind, aber wenn man beides mischt weiß man als User ja nie, ob man gerade eine objektive Beschreibung oder Werbung liest. (Ich bin mir vollkommen im Klaren, dass wir bei MobyGames teilweise dasselbe Problem haben, aber wir arbeiten aktiv daran, alle subjektiven Stellen aus Beschreibungen zu löschen. Vor ca. 2003 wurde da leider keinen Wert darauf gelegt.)

Zum anderen Punkt, ich glaube, dass bei MobyGames selten Spiele nur wegen der Beschreibung abgelehnt werden. Normalerweise wird zurückgeschickt und erklärt, was wir wollen. Wir haben viele (wenn nicht gar in der Überzahl) Contributor, die nicht Englisch als Hauptsprache haben. Deshalb wird in Sachen Form und Grammatik meistens die Messlatte "er hat es versucht" angelegt und notfalls nachgearbeitet. Es ist nicht so, dass meine Beschreibungen grammatikalische Meisterwerke darstellen... Beschreibungen sind ja zum Glück editierbar.

Die Messlatte wird also von Fall zu Fall verschoben, aber wir möchten immer das Bestmöglichste rausholen. Wenn einer einfach nur zu faul ist, dann sind wir nicht erfreut. Wenn die Beschreibung aufgrund mangelnder Englischkenntnisse oder fehlender Informationen nicht so toll ist, dann ist das halt so. Und es ist ja auch nicht so, dass wir einen Roman verlangen. Für einfache Spiele können auch mal vier Sätze ausreichend sein. Ausnahmen sind Plagiate und subjektive Beschreibungen, da gibt es kein Pardon.
Sicher ist das nicht vom Vorteil wenn ich 100 spiele haben und bei 99 steht da nur ein Screenshot des Spiels. Der Titel des Spiels, Herstelle und Publisher sollten pflicht sein aber wenn danach jemand anderes credits vervollständigt ist das ok aus meiner sicht. Nicht jeder hat lust zeit ein spiel komplett in der datenbank einzutragen auch wenn dies wünschenwert wäre. Ob TL, MG oder OREGAMI lebt von den user und hier bestimmungen zu verlangen ala "wenn du möchtest kannst du aber.... brauchst du erst gar nicht anfangen" halte ich für falsch. Der Titel des Spiels, der Hersteller und der Publisher das ist das was sein muss aus meiner sicht.
Man muss sich aber einfach klar sein, was man als Mindeststandard verlangt und sich dann auch daran halten. Credits zum Beispiel müssen natürlich freiwillig sein. Bei MobyGames sind die folgenden Angaben Pflicht: Titel, Plattform, Beschreibung, Genres, Ratings (die Kategorien, in denen User das Spiel bewerten können), Veröffentlichungsjahr. Das letztere leider, aber das ist wieder ein anderes Thema. Es gibt viele Spiele, bei denen keine Firmen beteiligt sind, deshalb kann man das nicht zur Pflicht machen. Wenn bekannt, sollen Publisher und Hersteller natürlich eingetragen werden, aber da ich noch nie jemanden erlebt, der das nicht wollte. Außer bei Ubisoft und seinen zehn Millionen Tochterfirmen, bei denen kein Mensch durchblickt.
Ich hatte das Gefühl zum Schluss das wenn man nicht 100% korrekt sich daran gehalten hat was mg wollte wurde es zur Nachbearbeitung zurückgesendet oder gleich abgelehnt. Ist nicht bös gemeint aber eine art arrogant gegenüber die user die MG groß gemacht haben war schon da da aus meiner sicht. Weis nicht wie es jetzt ist da ich seit dem MG an gamefly.media ging nicht mehr aktiv mitmache.
Wenn man alles selbst nacharbeitet, wo ist dann der Lerneffekt? Man weiß nie, aus wem der nächste Poweruser wird, und wenn man nicht gleich beibringt wie es sein soll, wird er es nie richtig machen. Und dann ist man stundenlang mit sinnloser Nachkorrektur beschäftigt. Davon abgesehen, manche Sachen kann man als Approver überhaupt nicht bearbeiten oder nicht, ohne dass der Contributor Punkte verliert (zum Beispiel, wenn man Firmen in der release info austauscht). Und wenn man dann doch was auf dem kurzen Dienstweg bearbeitet, folgt mit mittlerer Wahrscheinlichkeit ein Meltdown im Forum.
Nach meinem Eindruck bevorzugen es die meisten User, wenn man WIP Rücksprache hält und nicht einfach in ihrer Arbeit rumwurschtelt. Mal abgesehen von glasklaren Sachen, bei denen eine Approver-Korrektur schneller geht als Zurückschicken, z.B. Typos.

Ich hab sicherlich nicht alle Themen beantwortet, die angerissen wurden. Das wird etwas unübersichtlich sonst. Wenn noch ein Kommentar zu etwas gewünscht ist, bitte nachfragen.

Oh, ich seh noch was. Zu den Miscshots: Dieser werden von MobyGames technisch leider nicht unterstützt. Macht auch Sinn, man kann diese weder zu den Screenshots noch zu den Covern dazustecken; es ist eine neue Sektion mit neuen Unterkategorien nötig. Und mit Ausnahmen darf man auf keinen Fall anfangen, auch wenn es manchmal weh tut.
Aber es ist coming soon! Das heißt, innerhalb der nächsten 15 Jahre kann man fest damit rechnen.
 #36284  by hydr0x
 16 Sep 2012, 12:48
Patrick wrote:(hydr0x)
Allerdings finde ich die "nur mit Beschreibung" Regel bei MobyGames sehr problematisch. Sie ist teilweise mit Schuld an der Tatsache dass bei "euch" z.B. immer noch nicht alle in Europa erschienenen SNES-Spiele aufgeführt sind. Das empfinde ich für so ein altes Projekt als "Schandfleck". Es bedeutet faktisch auch dass eine Sammlungsverwaltung (die MG ja rudimentär bietet) für PAL-Sammler unmöglich wird. Bei abgeschlossenen Systemen wie alten Konsolen finde ich es dann doch sinnvoller dafür Sorge zu tragen dass alle Spiele eingetragen sind, Beschreibung hin oder her.
Naja, das sehe ich nicht so. Eine halbwegs annehmbare Beschreibung abzuliefern ist nun doch echt kein Hexenwerk. Wenn man das Spiel gut kennt ist das, je nach Komplexität, in zehn bis zwanzig Minuten erledigt. Wenn man das Spiel erst noch recherchieren muss, ein bisschen länger. Ich habe bei MobyGames schon viele Spiele eingetragen - neue, alte, obskure, alles dabei - und nur bei einem sehr kleinen Prozentsatz musste ich aufgeben, weil ich nicht genug Informationen für die Beschreibung hatte. Wenn mir ein Spiel auf Moby für meine Sammlungsverwaltung fehlt, dann trage ich es schnell ein, ich sehe nicht das Problem. Jetzt kann man natürlich einwenden, dass mir der ganze Vorgang nach fast 1500 Spielen etwas leichter von der Hand geht, aber ich hab ja auch mal angefangen.

Bei MobyGames liegt natürlich auch vieles im Argen, keine Frage. Beispielsweise der unzureichende Games Browser und die komplett unnütze Einbindung von Compilations. Aber ich sehe die Probleme nur im technischen Bereich. Man merkt einfach, dass sich die Seite in den letzten Jahren nicht mehr weiterentwickelt hat. Der MobyGames-Weg (Qualität statt Quantität) ist meiner Ansicht nach richtig.
Ich sehe hier zwei Probleme mit der Herangehensweise.

1) Du sagst 10-20 Minuten pro Beschreibung. Das hieße aber immer noch, allein für alle EU Konsolenspiele (rund 15000) gute 3000 Stunden Zeitaufwand. Setzen sich also 5 Leute da dran und machen 2 Stunden pro Tag, so bräuchte man immer noch ein Jahr, mindestens. Du weißt ja selbst wie lange MobyGames gebraucht hat um die Menge an Spielen zu erreichen. Ein Startup heute kann es sich nicht erlauben 10 Jahre lang mit kleinem Datenbestand rumzueiern. Es muss innerhalb der ersten 2 Jahre eine nennenswerte Abdeckung erreichen, sonst war es das. Das schafft man realistisch nicht mit Beschreibungszwang. Soll das Projekt also keine Totgeburt werden so muss man auf diesen Zwang verzichten.

2) Ja, Qualität statt Quantität, da widerspricht denke ich niemand. Du übersiehst hier allerdings dass im Fall eines Projekts mit dem Anspruch der Abbildung der Spielehistorie Quantität ein essentieller Bestandteil der Qualität ist. Du siehst nur die Qualität des einzelnen Spieleeintrags. Das ist ja auch wichtig. Noch wichtiger ist aber, imho natürlich, die Qualität der Datenbank als ganzes. Was bringt es mir die detailliertesten Spieleeinträge zu haben wenn ich dafür nur 10 Spiele in der Datenbank habe? Richtig, nichts. Ich halte die komplette Abbildung der Spielebibliothek einer Konsole für ein extrem wichtiges Qualitätsmerkmal einer Datenbank. MobyGames kommt aus dem PC-Bereich, da ist das nicht relevant (da die Bibliothek ständig wächst). Aber aus meiner Sicht (und der vieler User, das weiß ich aus Gesprächen) ist es nicht hinnehmbar dass z.B. nicht alle bekannten NES-Spiele oder Mega Drive Spiele vorhanden sind. Da wären wir auch wieder bei der Totgeburt, das Projekt wird nie Fahrt aufnehmen wenn solche Lücken klaffen, nicht jetzt wo es MobyGames schon gibt. MobyGames gelang dies trotzdem da es sonst nichts gab und der Fokus eh erst auf PC lag. Es hat dann in dieser PC-Nische die kritische Masse überschritten ab der es einfach "von selbst" läuft. Ein neues Projekt hat andere Voraussetzungen und muss aufpassen diesen Punkt überhaupt erreichen zu können.

Ein praktisches Beispiel: Ein Autor will einen Abriss über die Evolution des Fussball-Genres auf Konsolen schreiben. Bei MobyGames haben eine ganze Zeit lang einige EU-Fussballspiele gefehlt, ich glaube sogar das zweite Sensible Soccer bis vor 2-3 Jahren (es gibt ja mittlerweile, communitygetrieben, den Versuch tatsächlich alle bekannten Konsolenspiele einzutragen). Da gibt es also diese riesige Spieledatenbank die seit Jahren wächst und wächst und winzigste Details zu irgendwelchen Spielen sammelt, aber der Autor ist nicht mal in der Lage eine komplette Liste aller Konsolenfussballspiele zu erhalten. Das ist doch reichlich absurd. Was bringt einem denn dann diese Datenbank?

Ich sehe das grob so:

Ansatz 1: Die Datenbank dient dazu möglichst viel zu einem konkreten Spiel zu erfahren das man gesucht hat
Ansatz 2: Die Datenbank dient dazu möglichst viele verschiedene Abfragen auf dem Datenstamm zu bieten

Die Frage ist, was ist einem wichtiger, ausschließen tut es sich ja nicht. Mir persönlich ist es wichtig dass 2 erfüllt wird, 1 kann dann ja nach belieben pro Spiel umgesetzt werden. Bei MobyGames steht 1 im Fokus und funktioniert für vorhandene Spiele im Schnitt gut (wobei z.B. die GB/GBC Einträge auch wenig hilfreich sind), um 2 hat sich aber eigentlich niemand richtig gekümmert. Wie auch wenn man zu 100% von dem abhängt was die Community beisteuert.
 #36285  by Patrick
 16 Sep 2012, 14:44
Ja, da werden wir wohl nicht zusammenkommen. Mir ist Punkt 2) vollkommen egal. Mich interessiert ausschließlich die Qualität des einzelnen Datenbankeintrags.
Ich als User habe lieber keinen Eintrag, als einen leeren Eintrag (vor allem, weil ich mir nie sicher sein kann, ob ein leerer Eintrag leer ist, weil er von irgendeiner falschen Liste kommt, oder ob er einfach nur so leer ist). TheLegacy hat z.B. viele Einträgen bei denen ich zu 95% sagen kann, welche Zeitschrift als Quelle genutzt wurde. Kein Cover, keine Screenshots (oder aus dem Heft eingescannt). Aber für die Existenz des Spiels, eine einzelne Erwähnung in einer Zeitschrift zählt nicht da zu fehleranfällig, habe ich nirgends einen Beweis gefunden.

Ich sehe es so: Für alle toten Plattformen gibt es bereits spezialisierte Datenbanken, die den Bestand zu 100% abdecken. Es bringt wenig, einfach nur einen Mirror des HOL-Datenbestandes anzufertigen - wenn sich jemand speziell für Amiga-Spiele interessiert, geht er so oder so zu HOL.
Ich als Datenbank brauche ein Alleinstellungsmerkmal, und bei MobyGames ist das die (fast) garantierte Qualität des einzelnen Eintrages und speziell der Beschreibung. Das aufzugeben, nur um den Datenbestand zu erhöhen, wäre meiner Ansicht nach absolut tödlich. Dann gäbe es keinen Grund mehr, MobyGames anzusteuern, wenn man nicht gerade ein DOS-Spiel oder frühes Windows-Spiel sucht (da habe ich noch keine bessere Datenbank gefunden). Eigentlich müsste MobyGames sämtliche Quellen offenlegen, um das zu unterstreichen. Ach, ich könnte Bücher darüber schreiben, was MobyGames verbessern soll und muss. Habe ich bereits erwähnt, dass (mit ein paar kleinen Ausnahmen) jede Korrektur von einem Admin ausgeführt werden muss und die deshalb auch gerne mal ein bis acht Jahre auf Halde liegen? (Keine Übertreibung)

Aber wahrscheinlich hast du Recht, für eine neue Datenbank ist es wohl keine gute Idee, auf diesem Feld konkurrieren zu wollen. MobyGames hat ja auch erst nach der Etablierung angefangen, den Qualitätsstandard konsequent umzusetzen.

Übrigens, was genau meinst du mit "wobei z.B. die GB/GBC Einträge auch wenig hilfreich sind"? Ehrliche Frage, ich weiß nur dass leider viel zu viele Game-Boy-Spiele mit anderen Spielen mit dem gleichen Namen zusammengeworfen wurden, obwohl sie ganz andere Spiele sind. PC-Spiele sind selten betroffen, aber vor allem bei Konsolen ist das leider häufig der Fall. Eigentlich sollte man das alles splitten, aber man kann nicht unendlich viele Projekte auf einmal stemmen. Terok Nor, ein anderer im deutschen Club, hat jedenfalls eine Menge GB-Spiele gesplittet in letzter Zeit.
 #36286  by hydr0x
 16 Sep 2012, 15:22
Gut, wenn dir 2) völlig egal ist dann ist das halt so. Ich bin aber davon überzeugt dass es für viele User genauso relevant ist wie 1). Ich finde es extrem schade wenn eine eigentliche gute Recherchequelle so teilweise unbrauchbar wird. Eine umfassende Spieledatenbank sollte imho auch dazu in der Lage sein einem beim Aufspüren von Spielen (aus welchem Grund auch immer) zu helfen. MobyGames ist eigentlich nur dann wirklich gut wenn man schon weiß nach welchem Spiel man sucht.

Das Thema der nicht-verifizierten Spiele ist mir auch sehr wichtig. Deswegen haben wir bei RetroCollect die Richtlinie das ein Spiel nur in der Datenbank landet wenn wir ein Beweisfoto dazu haben. Sollte aus irgendeinem Grund eine Ausnahme gemacht werden so fehlt bei dem betroffenen Spiel die "Verified" Markierung.

Zu den GB/GBC Spielen. Ja, das vermischen mit den Konsolen/PC Versionen ist einer der Punkte. Dann haben viele schlecht recherchierte Genres und nichtssagende Beschreibungen. Zudem oft keine Screenshots. Entwickler stimmen auch des öfteren nicht. Prinzipiell war mein Problem aber zu erkennen was für ein Spiel es eigentlich ist. Versuch z.B. mal bei folgenden Spielen zu erkennen wie der prinzipielle Spielablauf aussieht:

http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... da-stories
http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... ction-zone
http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... -action-ex (Ohne Vorkenntnisse)
http://www.mobygames.com/game/gameboy-color/fort-boyard
http://www.mobygames.com/game/gameboy-color/janosch
http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... terschloss
http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... time-force
http://www.mobygames.com/game/gameboy-color/shamus
http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... con-valley_

Lustig finde ich auch sowas:
http://www.mobygames.com/game/gameboy-c ... -action-ex
Die ganze Gameplay-Beschreibung dabei: "This is a traditional inventory-based, point-and-click adventure game in the style of the LucasArts classics." Okay, was ist daran besser als ein simples Genre-Tag "point and click adventure". Das finde ich des öfteren. Was bringt der Zwang zur Beschreibung wenn im Prinzip nur wiederholt wird wie ein Spiel dieses (Sub)genres grundsätzlich aufgebaut ist. Das war nur Fleißarbeit, bietet aber keinen Mehrwert.

Mir ist jetzt auch noch mal richtig aufgefallen wie nutzlos die Beschreibungen im Schnitt sind. Prinzipiell erfüllen alle genannten Beschreibungen eure Kriterien (was zum Gameplay und Setting), faktisch lässt sich eigentlich nie erkennen wie sich das Spiel tatsächlich spielt. Kennt man das Genre nicht, ist man aufgeschmissen. Kennt man das Genre, dann lässt sich nicht erkennen wie es von anderen Spielen des Genres abweicht. Ich gebe zu dass es sehr schwer ist WIRKLICH die Spielmechanik zu beschreiben. Aber wenn man das eh nicht schafft (jeder zweite Eintrag verweißt auf andere Spiele oder ein bekanntes Genre anstatt selbst die Mechanik zu erläutern), was bringt dann der Beschreibungszwang?
 #36287  by Rocky
 16 Sep 2012, 16:27
Da es hier um Mobygames geht, möchte ich mich auch gerne äußern. Kurze Info: Ich war seit 1999 bei moby aktiv (allerdings mit anderem Nick), habe also noch die PC-only-Phase miterlebt. 13 Jahre, auweia...! :shock: Seit der Übernahme von Gamefly.media war für mich dort Schluß, da ich einer kommerziellen Firma meine Arbeitszeit nicht kostenlos zur Verfügung stellen möchte. Dass OREGAMI auf Vereinsebene laufen soll, ist für mich ein ganz wichtiger Punkt mich in (weiterer) Zukunft hier zu engagieren.

Zu den erwähnten Punkten:
Für Mobygames mit seinem riesigen Datenbestand ist die Strategie der möglichst kompletten Neueinträge (mit Beschreibung) sicher die richtige. Für eine neue Datenbank dagegen ist es meines Erachtens tatsächlich wichtiger erstmal die Anzahl der Einträge hochzufahren. Natürlich sollte unbedingt ein Feld für die Spielebeschreibung vorhanden sein. Ist für mich ebenfalls ein ganz wichtiger Anziehungspunkt. Auch die Möglichkeit für User-Reviews sowie Kommentarfunktionen (siehe The Legacy) sollten gegeben sein. Ich denke, dass man das Ausfüllen des Feldes Spielebeschreibung mit einer etwas höheren Supportpunktevergabe durchaus reizvoll gestalten kann.

Zeitschriften hier einzubinden (incl. Wertungen) halte ich auch für eine gute Idee. Bücher sollte man dabei übrigens nicht vergessen! :D

@Patrick
Etwas offtopic und ich will dir deine Arbeit / dein Hobby nicht madig machen, aber...
Warum machst du bei moby weiter? Meines Erachtens gibt es seitens gamefly keinerlei Transparenz, was sie mit den angelieferten Rohdaten anstellen. Mit Rohdaten meine ich z.b. die Scans, die in der Regel in 300 dpi angeliefert werden und dann dem Besucher in stark verkleinerter Form und mit Logo verziert angeboten werden. Was aber machen die mit dem Original? Bist du dir sicher, dass die nicht für Kohle irgendwo verscherbelt werden? Mir ist das ganze einfach nicht mehr geheuer und ich könnte mich sonstwohin beißen, dass ich diesem Laden soviel meiner kostbaren Freizeit geschenkt habe. :cry: Aber vielleicht hast du bessere Informationen?

Rocky

@Sebastian
Wenn du magst, kannst du mich auch für den Hauptbereich freischalten. Werde euch sicher nicht zuspammen. :wink:
 #36288  by Patrick
 16 Sep 2012, 18:55
Gut, wenn dir 2) völlig egal ist dann ist das halt so. Ich bin aber davon überzeugt dass es für viele User genauso relevant ist wie 1). Ich finde es extrem schade wenn eine eigentliche gute Recherchequelle so teilweise unbrauchbar wird. Eine umfassende Spieledatenbank sollte imho auch dazu in der Lage sein einem beim Aufspüren von Spielen (aus welchem Grund auch immer) zu helfen. MobyGames ist eigentlich nur dann wirklich gut wenn man schon weiß nach welchem Spiel man sucht.
Aufgrund des unzureichenden Games Browser kann man eh fast nichts eingrenzen. Und ich bezweifle, dass sich daran irgendwann mal etwas ändert.

Beschreibungen: Es gibt natürlich Spiele, die sich nicht für ausführliche Beschreibungen eignen, einfach weil sie nicht viele Besonderheiten haben. Ein Breakout-Klon bleibt ein Breakout-Klon, da beschreibt man halt zum hundertsten Mal Breakout. Solche Spiele, die nur Standard-Elemente einsetzen, kann man (abgesehen von Plot, wenn es einen hat, von dem man sprechen kann) beinahe komplett mit Standard-Elementen abbilden, keine Frage. Im Prinzip kann man natürlich für jedes Genre eine Art Checkliste hernehmen und dann beschreiben, was übrigbleibt. Der Vorteil ist natürlich: man beschreibt ein Standard-Element einmal und nicht hundertmal. Wenn wir bei MobyGames ein besseres Genre-System hätten, könnte man sicher etwas Beschreibung einsparen.

Im Allgemeinen sind natürlich viele Beschreibungen lasch. Vor allem vor 2003 haben wir auch bei nicht-Standard Spielen häufig nur zwei oder drei Sätze, 1999 und 2000 kann man froh sein, wenn es mehr als ein Halbsatz ist.
In den letzten zwei Jahren wurden bereits viele auf annehmbares Niveau gebracht, aber es bleibt noch viel zu tun. Allerdings muss ich klar sagen, dass ich im MobyGames-Gefüge eher auf der Seite der "kurz und kompakt"-Seite stehe. Eine Beschreibung sollte kein Ersatz für das Handbuch sein, sondern die oben aufgeführten drei Fragen beantworten. Nicht mehr. Wie gesagt, ich gehe dabei immer von der Frage aus: Wenn ich diesen Eintrag nicht selber verfassen würde, was möchte ich dann gerne lesen? Irgendwo liegt das auch im Auge des Betrachters und kann nur zu einem kleinen Teil standardisiert werden.

Ich meine, wenn ich in den Genres "Soccer" ankreuzen, dann muss ich nicht die Fußballregeln erklären. Aber die Frage "wie viel kann man als bekannt voraussetzen" ist eine schwierige, die auch auf MobyGames intern nicht wirklich geklärt ist. Aber, ich wiederhole mich, sobald mehrere Elemente aufeinandertreffen, die nicht eindeutig zueinander gehören (z.B. Real-time strategy sagt bei einigen Spielen schon viel, real-time und turn-based bei Total War weniger), muss man etwas schreiben.
 #36289  by hydr0x
 16 Sep 2012, 19:24
Ah, sorry, hatte auch überlesen dass du weiter oben schon mal auf die Problematik "Abweichung von der Genre-Norm" hingewiesen hast. Wir sehen dass also durchaus ähnlich, ziehen nur andere Schlüsse. Ich sehe Beschreibungen einfach nicht als zwingend weil für mich die Kombination aus korrektem Genre-Tag, Screenshots und Video frei nach dem Motto "Ein Video sagt mehr als tausend Worte" oft besser funktioniert als die Beschreibungen. Ich sag es mal so, als ich die Genres bei unseren Game Boy Spielen eingetragen habe musste ich ja auch recherchieren (oft dann im Endeffekt selbst spielen), da waren YouTube-Videos den MobyGames-Beschreibungen eigentlich immer überlegen um zu erkennen was für ein Spiel es ist. Wenn das so ist sehe ich nicht warum wie (oder eben Oregami) sinnvollerweise eine Beschreibungspflicht haben sollten.

Was kann man als bekannt voraussetzen ist ein sehr interessanter Aspekt. Ich gehe gern vom Benutzer ohne Vorkenntnisse aus. Das kann z.B. ein Medienwissenschaftler sein der sich des Themas widmen will. Oder ein Nicht-Spieler der was zu einem Spiel erfahren will das in der Zeitung stand. Daher verfolgen wir folgende Strategie: Ein recht spezifisches Genre/Subgenre System, wobei in Artikeln/Texten das Genre erörtert wird. Ein User sieht dann die Genre-Klassifizierung eines Spiels, kann sich die Beschreibung des Genres durchlesen und anschließend falls vorhanden die Beschreibung durchlesen die dann auf Abweichungen von der Norm eingeht. Und wenn das nicht reicht ist ja immer noch das Gameplay-Video da ;)
 #36290  by Patrick
 16 Sep 2012, 19:25
Etwas offtopic und ich will dir deine Arbeit / dein Hobby nicht madig machen, aber...
Warum machst du bei moby weiter? Meines Erachtens gibt es seitens gamefly keinerlei Transparenz, was sie mit den angelieferten Rohdaten anstellen. Mit Rohdaten meine ich z.b. die Scans, die in der Regel in 300 dpi angeliefert werden und dann dem Besucher in stark verkleinerter Form und mit Logo verziert angeboten werden. Was aber machen die mit dem Original? Bist du dir sicher, dass die nicht für Kohle irgendwo verscherbelt werden? Mir ist das ganze einfach nicht mehr geheuer und ich könnte mich sonstwohin beißen, dass ich diesem Laden soviel meiner kostbaren Freizeit geschenkt habe. Aber vielleicht hast du bessere Informationen?
Das lässt sich einfach beantworten: MobyGames ist - alle Probleme beiseite - als Datenbank und Community ziemlich genau was ich mir wünsche. MobyGames passt zu mir und ich passe zu MobyGames. Außerdem habe ich unzählige Stunden Arbeit investiert. Das lässt man nicht einfach so hinter sich, nur weil ja irgendetwas schlechtes passieren könnte. Ich habe bisher keinen Grund zur Annahme, dass Gamefly böse ist, und solange das so bleibt, bleibe ich bei MobyGames.