Open Registry of Game Information 

  • Datenmodell für Personendaten

  • Hier werden Fachthemen diskutiert. Welche Daten soll das System enthalten? Welche Funktionen soll das Neusystem enthalten?
Hier werden Fachthemen diskutiert. Welche Daten soll das System enthalten? Welche Funktionen soll das Neusystem enthalten?

Moderators: MZ per X, gene

 #36463  by gene
 20 Nov 2012, 23:10
Ich wollte gerade prototypisch einen ersten Stand für Personen und Firmen ins Datenmodell einarbeiten.
Dabei bin ich dann zwangsläufig über den bisherigen Datenmodellentwurf "gestolpert".
Person
Description [Text]
Birth Gender [Bool]

Personal Event
P Event Type [Data List]
P Event Date [Date]
P Event Description [Text]
P New First Name(s) [Text]
P New Nick Name [Text]
P New Last Name [Text]
Zwischen diesen beiden Objekten soll es eine 1:n-Beziehung geben.

Natürlich verstehe ich den grundsätzlichen Gedanken hinter dieser Modellierung: Das Leben einer Person ist kein einziger Snapshot von Informationen, sondern ein Zeitverlauf von Ereignissen.
Aber:
Wollen wir wirklich so grundlegende Dinge wie "Name", "Vorname", "Geburtsdatum" in so einem meiner Meinung nach sehr künstlichen Konstrukt abbilden? Das Geburtsdatum ist schonmal über den Zeitverlauf hin konstant. Der Vorname eigentlich auch - oder nennen sich die Leute um? Ok, der Nachname ist natürlich nicht konstant. Das Geschlecht kann es auch sein, da hattet ihr ja auch schon ein konkretes Beispiel für.

Diese "Events" sind bislang im Entwurf genannt:
Birth
Death
Marriage
Divorce
Parenthood
Degree
Gender Change
Name Change
Other
Wollen wir tatsächlich persönliche Dinge wie "Marriage" oder "Divorce" und "Parenthood" festhalten? (Hochzeit, Scheidung, Elternschaft)
Es wird wohl niemand eine Web-Suche starten nach "zeige die Spiele mit beteiligten Entwicklern, die sich scheiden lassen haben", oder?

Anstelle des "generischen Event-Konstruktes" könnte ich mir besser eine konkrete Ausmodellierung vorstellen, ganz gezielt für die bekannten Fälle von "Lebenslauf-Veränderungen". Ich kann so etwas natürlich auch nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln, würde mir aber mal Gedanken drüber machen.

Meine Vorstellungen für die fachlichen Dinge, die wir bei Personen abbilden wollen, sind ungefähr die folgenden. Die Punkte, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob wir sie abbilden sollten, habe ich ein Fragezeichen angehängt.
  • Name, Vorname
  • Namenswechsel
  • Geburtsdatum
  • Datum des Todes
  • Geschlecht
  • Wechsel des Geschlechts
  • Geburtsort?
  • Nationalität(en)? (müsste man auch wechseln können, Historie?)
Wie oben beschrieben bin ich erstmal gegen eine Erfassung von persönlichen Dingen wie Heirat, Scheidung, Elternschaft.
 #36465  by MZ per X
 21 Nov 2012, 12:22
gene wrote:Wollen wir wirklich so grundlegende Dinge wie "Name", "Vorname", "Geburtsdatum" in so einem meiner Meinung nach sehr künstlichen Konstrukt abbilden? Das Geburtsdatum ist schonmal über den Zeitverlauf hin konstant. Der Vorname eigentlich auch - oder nennen sich die Leute um?
Was Namensänderungen angeht, so ist beispielsweise in den USA so ziemlich alles möglich. Schau Dir zum Beispiel mal Joybubbles an. :)

Ich hatte auch überlegt, ob man die Geburtsdaten aus der Eventtabelle rauslässt und direkt in der Personentabelle speichert. Das würde bedeuten, dass es neben dem Feld "Birth Gender" noch "Birth Date", "Birth First Name(s)" und "Birth Last Name" gibt. Ich denke, dass wir mit beiden Varianten zum Ziel kommen können. Wir sollten dann die nehmen, die sich einfacher programmieren lässt.
gene wrote:Wollen wir tatsächlich persönliche Dinge wie "Marriage" oder "Divorce" und "Parenthood" festhalten? (Hochzeit, Scheidung, Elternschaft)
Es wird wohl niemand eine Web-Suche starten nach "zeige die Spiele mit beteiligten Entwicklern, die sich scheiden lassen haben", oder?
Das sicher nicht. Aber es könnte jemand eine wissenschaftliche Studie veranstalten, ob geschiedene Entwickler bessere Spiele hinlegen oder nicht. :) Im Datenmodell müssen wir aber zumindest alle Ereignisse aufnehmen, die eine Namensänderung nach sich ziehen können, und da gehören Heirat und Scheidung nunmal dazu. Die Elternschaft können wir rausnehmen, ich hatte die Ereignisliste auch nur schnell aufgeschrieben, ohne tiefer drüber nachzudenken.
gene wrote:Anstelle des "generischen Event-Konstruktes" könnte ich mir besser eine konkrete Ausmodellierung vorstellen, ganz gezielt für die bekannten Fälle von "Lebenslauf-Veränderungen". Ich kann so etwas natürlich auch nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln, würde mir aber mal Gedanken drüber machen.
Das "generische Event-Konstrukt" :D hat einen entscheidenden Vorteil: Es ist flexibel. Multiple Namensänderungen lassen sich ohne Weiteres abbilden und die Entwickler können später vielleicht sogar eine Lebenslauf-Seite inkl. Spiele-Historie befüllen, wenn wir das Modell neben den Events noch um Zeiträume ergänzen. Bei einer konkreten Ausformulierung habe ich da ernste Zweifel. Was ich auf keinen Fall will, ist die "AKA-Falle", in der sich zum Beispiel MobyGames befindet, wo alle Namen nur als AKA's gespeichert sind.
gene wrote:[*]Geburtsort?
[*]Nationalität(en)? (müsste man auch wechseln können, Historie?)
Länder / Nationalitäten /Sprachen habe ich insgesamt noch nicht eingebaut, muss ich mal noch tun.
 #36471  by hydr0x
 22 Nov 2012, 00:11
Ich finde ja diese Personenmodellierung geht zu weit. Klar, man kann sich dafür interessieren ob die Durchschnittswertung von Spielen mit dem Alter des Entwicklers steigt oder fällt. Aber mann kann sich z.B. auch dafür interessieren ob es in Ländern mit niedrigem BIP mehr Actionspiele gibt. Deswegen erfasst man aber doch nicht plötzlich in einer Spieledatenbank Wirtschaftsdaten über Länder, oder?
 #36475  by Independent
 23 Nov 2012, 16:50
Persönliche dinge gehen keinen was an und haben in einer datenbank die öffentlich zugänglich ist nix zu suchen. Eine Biografie die öffentlich zugänglich ist darf die eckdaten erfassen (Geboren, nationalität, erfolge, misserfolge etc.) mehr aber auch nicht.

Eine etwas persönliche bio kann man im form von downloads machen wo die person selbst daten eintragen kann.
* Name der person (geboren, nationalität)
* Das Leben (Aufgewachsen in, schule besucht etc.)
* Biografie (erste erfolge, gründung von xyz etc.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Molyneux
http://de.wikipedia.org/wiki/Sid_Meier
aber niemals zu persönlich es sei denn er gibt es preis.

Und wenn wir schon mal dabei sind kann man eventuell auch eine art interview als download file anbieten wo spezielle fragen drin stehen was nix mit der Bio zu tun hat. (Erstes computerspiel, Wie bist du aufmerksam auf den computer geworden, größte bugs die man übersehen hat, versteckte level)
 #36481  by MZ per X
 25 Nov 2012, 12:50
hydr0x wrote:Ich finde ja diese Personenmodellierung geht zu weit.
Independent wrote:Persönliche dinge gehen keinen was an und haben in einer datenbank die öffentlich zugänglich ist nix zu suchen.
Ihr klingt fast so, als ob ich etwas Illegales vorhätte. :) Lasst mich nochmal kurz meine Intention klarstellen:

Ich möchte ein flexibles Modell für Personendaten, insbesondere was Namensänderungen angeht. Mehr nicht. Mag sein, dass das Modell ein wenig Overkill ist, aber wir wollen es schließlich besser machen als die anderen da draußen. :)

Und was ist so schlimm daran, wenn zu einer Namensänderung noch als Grund "Heirat" oder "Scheidung" angegeben ist? Alle Änderungen eines Namens sind sowieso öffentlich, weil die Leute ja den geänderten Namen benutzen, und die genannten Gründe sind das Normalste auf der Welt. Mehr Infos bekommen (und wollen !) wir eh nur, wenn ein Entwickler selbst seine Daten in die Datenbank einträgt.

Was spricht denn dagegen, einem Entwickler zu gestatten, bei Oregami einen öffentlich zugänglichen Lebenslauf inkl. Spielehistorie einzustellen, auf den er bei Bewerbungen verlinken kann? Bei uns könnte er es - und das wäre doch unser Gewinn! 8)
hydr0x wrote:Klar, man kann sich dafür interessieren ob die Durchschnittswertung von Spielen mit dem Alter des Entwicklers steigt oder fällt. Aber mann kann sich z.B. auch dafür interessieren ob es in Ländern mit niedrigem BIP mehr Actionspiele gibt. Deswegen erfasst man aber doch nicht plötzlich in einer Spieledatenbank Wirtschaftsdaten über Länder, oder?
Sehr interessante Ideen! Die Spieleforschung steht erst am Anfang, gerade weil es all diese Daten nicht ordentlich aufbereitet und verknüpft gibt.
Independent wrote:Eine etwas persönliche bio kann man im form von downloads machen wo die person selbst daten eintragen kann. ... aber niemals zu persönlich es sei denn er gibt es preis.
Siehe oben, aber warum mit einem Download? Der Entwickler kann sich bei uns anmelden und seine Daten selbst einstellen, das ist für alle Seiten weniger Arbeit.
Independent wrote:Und wenn wir schon mal dabei sind kann man eventuell auch eine art interview als download file anbieten wo spezielle fragen drin stehen was nix mit der Bio zu tun hat. (Erstes computerspiel, Wie bist du aufmerksam auf den computer geworden, größte bugs die man übersehen hat, versteckte level)
Die Idee eines "Trivia-Fragebogens" gefällt mir auch gut, hat aber sicher erstmal keine Priorität. :)
 #36485  by hydr0x
 25 Nov 2012, 15:56
MZ per X wrote:
hydr0x wrote:Klar, man kann sich dafür interessieren ob die Durchschnittswertung von Spielen mit dem Alter des Entwicklers steigt oder fällt. Aber mann kann sich z.B. auch dafür interessieren ob es in Ländern mit niedrigem BIP mehr Actionspiele gibt. Deswegen erfasst man aber doch nicht plötzlich in einer Spieledatenbank Wirtschaftsdaten über Länder, oder?
Sehr interessante Ideen! Die Spieleforschung steht erst am Anfang, gerade weil es all diese Daten nicht ordentlich aufbereitet und verknüpft gibt.
Ich bin mir sicher du verstehst das Problem, willst es aber bewusst ausblenden weil dir die Personeninfos speziell wichtig sind. Der Fehler liegt darin, alles was mit Spielen irgendwie zu tun hat in die Spieledatenbank packen zu wollen. Dies ist aber unsinnig, denn ALLES auf der Welt hat auch Auswirkungen auf die Spieleentwicklung. Jede Krise, jeder Krieg, jede Bevölkerungswanderung, jeder Geburtenstarke Jahrgang, jede nationale Katastrophe, jeder Amoklauf, jeder Politikwechsel usw usw. Deswegen kann man doch nicht anfangen die ganze Welt in eine Spieledatenbank abzubilden. Klar ist das für die Wissenschaft interessant, das Beispiel Filmwissenschaft zeigt das ja klar. Dort gibt es Abhandlungen über die Auswirkungen der Kriege, über Immigrationswellen in die USA, über klimatische Besonderheiten der Produktionsstätten usw. Trotzdem käme IMDB oder ein Filmarchiv nie auf die Idee alle diese Daten zu erfassen.

Wenn man solche Daten unbedingt mit einbeziehen möchte dann führt der korrekte Weg über eine Verknüpfung zu anderen Datenbanken. Z.B. zu einer die die Wirtschaftsdaten der Ländern zentral erfasst.
 #36490  by MZ per X
 25 Nov 2012, 21:19
hydr0x wrote:Wenn man solche Daten unbedingt mit einbeziehen möchte dann führt der korrekte Weg über eine Verknüpfung zu anderen Datenbanken. Z.B. zu einer die die Wirtschaftsdaten der Ländern zentral erfasst.
Das ist alles richtig, ich will ja hier auch keine Weltdatenbank erschaffen. :) Und eine Verknüpfung weiterführender Daten erreicht mit Sicherheit auch den gleichen Zweck.

Ich verstehe nur nicht, was das mit meinem Datenmodellentwurf für Personendaten zu tun hat. Der Entwurf ist zwar ambitioniert, aber doch relativ einfach zu verstehen. Und er lässt sich weiter vereinfachen, wenn wir ein paar Standard-Daten (zB von Geburt und Tod) statischer speichern, wie von gene oben vorgeschlagen. Er bringt uns zudem eine gute Flexibilität, die wir später ausnutzen können, aber nicht müssen.

Also, wo genau ist das Problem?
 #36492  by hydr0x
 25 Nov 2012, 23:03
Na, Sebastian hat doch oben schon Punkte genannt die er daran für ein Problem hält. Ich habe nur anhand der Überspitzung aufgezeigt warum sie eins sind.
 #36496  by MZ per X
 26 Nov 2012, 21:29
Okay, dann haben wir ja schon ausreichend diskutiert. Ich wäre jetzt mal an einem alternativen (Grob-)Entwurf des Personendatenmodells interessiert.
 #36740  by MZ per X
 28 Mar 2013, 22:41
Ich habe den Datenmodell-Entwurf im Wiki nochmal überarbeitet. Er ist jetzt quasi in 2 Ebenen nutzbar. :D

Auf der Grundebene der Personentabelle sind jetzt alle Daten enthalten, die wir für den Anfang brauchen, wie Geburtsname(n), Geschlecht, Geburts- und Todesjahr, Nationalität.

Die 2. Ebene ist immer noch die Eventtabelle, die uns später dann helfen kann, schwierigere Dinge wie Namensänderungen, Geschlechtsumwandlungen oder Entwicklerbiographien abzubilden. Wenn wir das denn wollen.